Zwischen Stil und Strategie

Die 10 häufigsten Stolperfallen im Satzbau

Ein Text kann inhaltlich stark sein und trotzdem schwer lesbar. Der Grund liegt oft im Satzbau: zu lang, zu verschachtelt, unklar gegliedert.
Wer diese zehn typischen Fehler kennt, schreibt verständlicher. 

Was gute Texte ausbremst

1. Zu viele Gedanken in einem Satz

Wer sich und seinen Text ordnet, gewinnt:
Ein Gedanke pro Satz erleichtert das Verständnis.

🖊️ Beispiel:

Nachdem die Rückmeldungen gesammelt, sortiert und bewertet worden waren, erfolgte eine Überarbeitung, die alle betroffenen Bereiche einbezieht und deren finale Abstimmung noch aussteht.
Die Rückmeldungen sind ausgewertet. Die Überarbeitung läuft. Die Abstimmung folgt.

 

2. Einschübe mitten im Satz

Eingeschobene Nebensätze brechen den Lesefluss. Lesende brauchen mehr Kapazitäten und schweifen schneller ab.

🖊️ Beispiel:

Die Leitung, die bereits im Vorfeld Bedenken geäußert hatte, genehmigte das Vorhaben schließlich.
Die Leitung hatte Bedenken. Trotzdem genehmigte sie das Vorhaben.

 

3. Unklare Bezüge

Wenn nicht klar ist, worauf sich ein Satzteil bezieht, entsteht Verwirrung.

🖊️ Beispiel:

Die Mitarbeiterin informierte die Führungskraft, bevor sie die Unterlagen abgab.
Die Mitarbeiterin informierte die Führungskraft. Danach reichte sie die Unterlagen ein.

Warum besser?
Im ersten Satz ist unklar, wer die Unterlagen abgegeben hat – die Mitarbeitenden oder die Führungskraft?
Der zweite Satz trennt die Handlung auf und stellt die Reihenfolge klar.

 

4. Falsche oder doppelte Subjekte

Zwei Subjekte in einem Satz wirken unstrukturiert.

🖊️ Beispiel:

Das Team, es hat die Aufgabe übernommen, reagierte schnell.
Das Team übernahm die Aufgabe und reagierte schnell.

 

5. Übermäßiger Nominalstil

Zu viele Substantive machen Sätze starr. Verben bringen Bewegung.

🖊️ Beispiel:

Die Durchführung der Analyse erfolgte unter Berücksichtigung aller Faktoren.
Das Team analysierte alle Faktoren.

 

6. Satzanfang ohne Richtung

Wenn ein Satz mit einer unklaren Wendung beginnt, fehlt Orientierung.

🖊️ Beispiel:

Im Hinblick auf die weitere Vorgehensweise erscheint eine Anpassung nicht ausgeschlossen.
Die Vorgehensweise wird angepasst.

 

7. Schluss plätschert dahin

Viele Sätze enden schwach. Wer bleibenden Eindruck hinterlassen will, braucht ein starkes Ende.

🖊️ Beispiel:

Die Maßnahmen wurden getroffen, um der Situation in geeigneter Weise zu begegnen.
Die Maßnahmen werden das Problem lösen.

 

8. Versteckte Verneinungen

Doppelte oder indirekte Verneinungen verwässern die Aussage.

🖊️ Beispiel:

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass keine weiteren Fälle auftreten.
Das kann wieder vorkommen.

 

9. Füllwörter am Satzbeginn

Viele Sätze starten mit „also“, „dabei“, „grundsätzlich“, „im Grunde“. Das bremst aus und wirkt vage.

🖊️ Beispiel:

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das Projekt auf einem guten Weg ist.
Das Projekt läuft gut.

 

10. Sätze ohne Rhythmus

Wenn alle Sätze gleich lang sind oder gleich klingen, entsteht Monotonie.
Ein Text gewinnt, wenn der Rhythmus variiert.

🖊️ Beispiel:

Die Abteilung hat den Bericht erstellt. Die Leitung prüft ihn. Danach geht er an die Geschäftsführung. Die Entscheidung folgt.
Die Abteilung hat den Bericht erstellt. Die Leitung prüft ihn. Danach geht er an die Geschäftsführung, die über das weitere Vorgehen entscheidet.

Und schon schläft niemand beim Lesen ein.

Darauf kommt es an

Schreiben heißt auch: Sich über Stil und Struktur Gedanken machen.

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Ob Bericht, Website oder wissenschaftlicher Beitrag: Ich analysiere Ihre Sprache und optimiere Aufbau, Rhythmus und Satzlogik.
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