Zwischen Stil und Strategie
Fachtexte gehen auch spannend
Wissenschaft braucht Genauigkeit. Aber viele Fachtexte verlieren ihre Lesenden, weil sie zu viel voraussetzen. Was da falsch läuft und wie es richtig geht.
Korrekt und trotzdem verständlich
Fachsprache darf bleiben. Aber sie muss eingebettet werden.
Wer erklärt, macht Inhalte verständlich und spannend. Das schätzen nicht nur Laien, sondern auch Fachpublikum.
Konkret statt abstrakt
🖊️ Beispiel:
Die durchgeführte Validierung erfolgte mithilfe eines sequenziellen Monte-Carlo-Ansatzes.
→ Das Team überprüfte die Ergebnisse mit einem Modell, das Wahrscheinlichkeiten berechnet.
Gleicher Inhalt, klar beschrieben.
Kurze Sätze helfen
Lange Sätze bieten Inhalte, aber sie verwirren. Wer kürzt, führt besser durch komplexe Zusammenhänge.
🖊️ Beispiel:
In Anbetracht der Tatsache, dass mehrere Faktoren gleichzeitig Einfluss auf das Ergebnis nehmen, ist die Validität der erhobenen Daten unter Vorbehalt zu bewerten.
→ Mehrere Faktoren beeinflussen das Ergebnis. Deshalb bleiben die Daten vorläufig.
Pausen schaffen Orientierung
Fachtexte brauchen Struktur. Zwischenüberschriften, kurze Absätze und klare Satzgrenzen helfen beim Lesen.
Nicht alles gehört in einen Satz. Auch nicht in einen Absatz.
Unnötige Fremdwörter vermeiden
Nicht jedes Wort braucht einen englischen oder lateinischen Ersatz.
🖊️ Beispiel:
Die Proband:innen zeigten ein signifikant reduziertes Responseverhalten.
→ Die Teilnehmenden reagierten seltener.
Einordnung statt Floskeln
Was die Studie zeigt, muss benannt werden. Aber auch, was sie nicht zeigt. Klartext ersetzt Phrasen.
🖊️ Beispiel:
Die Ergebnisse bestätigen teilweise bisherige Annahmen.
→ Ein Teil der Daten stützt frühere Ergebnisse. Die übrigen weichen davon ab.
Jetzt ist der Befund nachvollziehbar – nicht nur angedeutet.
Darauf kommt es an
- Ein gutes Lektorat ist Teil strategischer Kommunikation.
- Es sorgt für Klarheit, Konsistenz und Glaubwürdigkeit.
Lektorieren heißt: Einheitlichkeit schaffen. Korrekt und mit Stil.